Athos-Atlas

Paul M. Mylonas: Bildlexikon des Heiligen Berges Athos, Tübingen: Wasmuth 2000, I (Einführende Texte, deutsch) 193 S.; II (Photographische Dokumentation der Landschaft und der Klöster, viersprachig) 343 S.; III (Karten und Tafeln, viersprachig) 34 Pläne, 52×80 cm, ISBN 3-8030-1047-0 (Gesamtausgabe deutsch), 126,80 EUR.

Atlas des Athos

„Man kann ohne Wiederspruch zu provozieren, voraussagen, daß der monumentale Atlas des Athos von Paul M. Mylonas Geschichte machen wird“, schreibt der Herausgeber der Archives de l’Athos Jaques Lefort in der Vorrede zu dem einzigartigen Werk, mit dem einer der profiliertesten Kenner des Heiligen Berges die Summe eines langen Forscherlebens vorlegt. Ein Textband mit Erläuterungen zu den Plänen, eine Photodokumentation und 34 großformatige Pläne gehören zu dem Bildatlas der zwanzig souveränen Klöster des Athos, dem noch ein Bildlexikon und eine ähnlich angelegte Arbeit über die zwölf Skiten und sonstigen klösterlichen Institutionen folgen sollen. Kernstück des Atlas sind die präzisen Pläne der Klöster, die nach verschiedenen Methoden aufgenommen, überprüft und nach der Zeichnung in Maßstäben von 1:200 bis 1:50 vom Verfasser nochmals an Ort und Stelle kontrolliert wurden. Diese Dokumentation ist die ideale Grundlage für weitere Forschungs- bzw. Restaurierungsmaßnahmen. Im begleitenden Textband werden die Pläne erläutert und weitere Informationen beigesteuert.

Doch damit nicht genug: aus dem viele tausend Aufnahmen umfassenden Photoarchiv des Verfassers sind 168 Bilder in einen eigenen Band aufgenommen worden. Die Photos, vielfach vom Hubschrauber aufgenommen, illustrieren die Pläne und die landschaftlichen Gegebenheiten durch ungewohnte und nie gesehene Perspektiven. Allen Photos sind ausführliche Legenden in griechisch, deutsch, englisch und russisch beigegeben.

Das großartige Werk ist keineswegs nur von wissenschaftlichem Interesse. Zumindest Text- und Photoband halten viele interessante Details bereit, die man an anderer Stelle vergeblich suchen wird. Und nebenbei erfährt der Leser auch, daß der Gipfel des Athos nicht 2033 m, sondern nur 2025,54 m hoch ist.


publiziert in:
Der christliche Osten 57 (3–4/2002) 285