Officium

„Selbst zurückhaltendste Kritiker werden begeistert sein“ urteilte ein Kollege im führenden Printmedium für Rezensionen.

Es ist ein eigenwilliges Officium, das die vier Sänger des Hilliard-Ensembles und der Saxophonist Jan Gabarek zelebrieren. Großartige liturgische Musik des 10.–16. Jahrhunderts und Improvisationen auf einem modernen Instrument verbinden sich. Der unverwechselbare Ensembleklang und der persönliche Sound des Solisten ergänzen einander – nicht notwendig zwar, aber dennoch überzeugend. Feierliche, fast experimentell rein dargebotene Klänge erfahren Poienten, Emotionen, Kontrapunkte, werden interpretiert. Ein Transzendieren über das Gewohnte und regelgemäß Mögliche sprengt die Grenzen der Musik, die wesentlich auf Transzendentes ausrichten will. Jan Gabarek ist der Liturge dieses Officiums, der auslegt und fruchtbar macht für unsere Zeit.

Leider fehlen in dem luxuriösen Begleitbüchlein die Übersetzungen der im originalen Latein zitierten Texte. Sie könnten eine letzte Brücke schlagen von nur bezaubertem Hören zum Verstehen. Doch Sie werden merken: Auch der zurückhaltende Kritiker der Deutschen Tagespost ist begeistert.