Wie faltet man ein Korporale?

Liturgisches Spezialwissen

Immer wieder taucht in der Aus- und Fortbildung von Küsterinnen, Diakonen und Priestern die Frage auf, wie man ein Korporale korrekt faltet. Beim Korporale (von lateinisch corpus – Körper, Leib) handelt es sich um ein quadratisches Leinentuch von ca. 45 cm Seitenlänge, das auf dem Altar entfaltet wird, um die eucharistischen Gaben darauf zu stellen. Es soll verhindern, dass Partikel der Hostien verloren gehen. Daher wird es nur nach innen gefaltet.

Zunächst wird mit beiden Händen das untere Drittel, danach das obere Drittel zur Mitte hin geklappt. Danach faltet man mit zunächst das rechte, sodann das linke Drittel ein.

Das Tuch soll so zu liegen kommen, dass die „rechten Seite“ des Stoffes oben liegt. Beim zusammengefalteten Korporale ist also die „linke Seite“ mit der Saumnaht außen. Dies ist beim Bügeln zu beachten. Das aufgestickte Kreuz markiert die Mitte des unteren Randes, der gegen die Altarseite zeigt, an der der Priester steht.

Das Korporale sollte stets erst unmittelbar vor Gebrauch, also bei der Messe vor der Gabenbereitung entfaltet werden (AEM 49). Sein Entfalten symbolisiert das Decken des Altar als ganzem zur Eucharistiefeier, wie es am Karfreitag innerhalb der Liturgie noch in seiner Vollform vollzogen wird.

Purifikatorium und Lavabotuch

Zwei weitere Tücher werden gerne verwechselt: das Purifikatorium und das Lavabotuch. Beide werden ähnlich gefaltet: längs in drei Bahnen.

Das Purifikatorium dient zum Reinigen des Messkelchs und misst etwa 25×45 cm. Es hat meist ein zentral aufgesticktes Kreuz.

Das Lavabotuch wird bei der Händewaschung im Rahmen der Gabenbereitung verwendet und ist mit ca. 35×45 cm etwas breiter als das Purifikatorium. Vielfach ist am unteren Rand der Schmalseite ein Kreuz aufgestickt.

Beide Tücher dienen der Aufnahme von Flüssigkeiten und sollten daher nicht gestärkt werden. Anders ist das beim Korporale, das in jedem Fall gestärkt sein sollte.


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