Das Kyrie als Lobpreis

Plädoyer für eine neue Kyrie-Kultur

Nach dem Beitrag in Gottesdienst 2017 erschien nun ein ähnlicher Artikel in Musica Sacra 4/2023.

Draufhin entstand auch ein Interview für das Domradio:

Kyrie als Lobpreis

Schlägt man liturgische Lehrbücher auf, erfährt man durchwegs, das Kyrie sei ein Huldigungsruf an den inmitten seiner Kirche gegenwärtigen Herrn. Besucht man einen Gottesdienst, erlebt man das Kyrie hingegen zumeist als Teil des Bußaktes. Die auffällige Diskrepanz liegt in der mehrfachen Bedeutung und Funktion des Kyrie, die nicht leicht zu durchschauen ist.

Gesendet am 20.8.2023

Musikbeispiele

klassisch

Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem

romantisch

Heinrich von Herzogenberg: Messe in e-Moll op. 87

folkloristisch

Michael Schmoll: Missa Africana

zeitgenössisch

Zum hundertjährigen Jubiläum ihrer Kirche 2023 erteilte die Gemeinde Dettingen einen Kompositionsauftrag für ein „festlich-lobpreisendes“ Kyrie an Thomas Gabriel.

Kompositionsbeispiele

Komponistinnen und Komponisten sind eingeladen, eigene, schwungvolle Kyrierufe zu komponieren. Drei Beispiele aus der Praxis sollen folgen.

Kyrie I

für Solostimme und BC in barocker Manier

Kyrie II

für Solostimme und zweimanualige Orgel (bzw. Orgel und Soloinstrument)

Kyrie III

Gemeinderuf, der ohne Schwierigkeiten nachgesungen werden kann

Liturgische Beispiele

Bei den Gottesdienstproduktionen des Bistums Würzburg für den Fernsehsender FrankenPlus, die von Advent 2021 bis Sommer 2022 entstanden, wurde jeweils besonderer Wert auf den lobpreisenden Charakter des Kyrie gelegt: