Solang es Menschen gibt auf Erden
Die schwungvolle, von Synkopen geprägte Melodie ist ebenso schlicht wie kunstvoll, ebenso folkloristisch wie hymnisch.
Die schwungvolle, von Synkopen geprägte Melodie ist ebenso schlicht wie kunstvoll, ebenso folkloristisch wie hymnisch.
Der Sänger weiß sich in seinem innersten Wesen von Gott erkannt. Jede Flucht, jedes Versteck, jede Tarnung wären vergeblich, weil Gott allgegenwärtig ist.
Die Frage nach der Schuld wird am jüdischen Versöhnungstag wie in der christlichen Beichte gestellt. Doch stets ist die Antwort, mag sie auch den Umweg über Flucht und Umkehr nehmen, das Heimkommen zur Liebe Gottes.
Wer klagt, dem hat es die Sprache verschlagen. Wer dennoch singt, dessen Melodien klingen anders. Wer von betrübten Menschen ein fröhliches Lied fordert, verlangt Unmögliches.
Zu dir, Herr, erhebe ich meine Seele. Mit diesen Worten beginnt der Introitus des ersten Adventssonntags. Er ist der erste Text im Kirchenjahr und damit des Messbuchs insgesamt, gewissermaßen sein Motto.
Schlägt man liturgische Lehrbücher auf, erfährt man durchwegs, das Kyrie sei ein Huldigungsruf an den inmitten seiner Kirche gegenwärtigen Herrn. Besucht man einen Gottesdienst, erlebt man das Kyrie hingegen zumeist als Teil des Bußaktes. Die auffällige Diskrepanz liegt in der mehrfachen Bedeutung und Funktion des Kyrie, die nicht leicht zu durchschauen ist.
Bischöfe sind infiziert, Priester und Diakone leiden daran und unter Lektoren ist es eine regelrechte Seuche. Der pathologische Befund: beim Vorlesen werden Pronomina und Verneinungen statt wirklich sinntragender Wörter betont.
Kommunion ist Gemeinschaft. Singen bringt diese zum Einzug. So wird der Gang zum Altar von einem Akt der privaten Frömmigkeit zu einer Prozession und zum Gemeinschaftserlebnis.
Vielen Menschen fehlt Stille im Gottesdienst. Aber auch Ruhe im Vollzug macht die Qualität von Liturgie aus. Dazu ist es wichtig, einzelne Elemente sauber voneinander zu trennen und Zäsuren klar zu markieren.
Zum Gloria der Osternacht und der Abendmahlsmesse am Gründonnerstag läuten die Glocken. Wo aber liegen die tatsächlichen Stimmungsumbrüche der Liturgie, die durch Glockenzeichen markiert werden sollten?